Premiere in Malente: Dort wächst nun ein Baum, mit dem
die Absolventen des Freiwilligen Ökologischen Jahres ge-
ehrt werden
PFLANZTEN DEN ERSTEN BAUM DER SORTE „FREIWILLIGES ÖKOLOGISCHES JAHR“: (VON LINKS) BET-
TINA HAGEDORN, DIRK HENNIG, HINRICH GOOS, OLEG CEBAN UND DIETMAR BETHGE. OLRY RÖHLK
Pflückreife Oktober
Genußreife Oktober-November
Frucht mittelgroß, gelb mit roter punkte , süß saftig, fein aromatisch, Tafelapfel
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DIE FÖJ-LERINNEN LUCA DETTMERS (LINKS) UND SALIHA RAKOWSKY TAUFTEN DEN BAUM AUF DEN NAMEN „FREIWILLIGENAPFEL“.
Orly Röhlk MALENTE Saliha Rakowsky leistet gerade ihr Freiwil-
liges Ökologisches Jahr (FÖJ) in der Preetzer Umweltberatungs-
stelle ab, Luca Dettmers ist FÖJ-lerin im Umwelthaus Neustadt
und in der Integrierten Station Holsteinische Schweiz in Eutin.
Auf der Streuobstwiese an den Auewiesen des BUND Malente
tauften die jungen Frauen einen besonderen Baum, den die Par-
lamentarische Staatssekretärin des Bundesfinanzministeriums
und SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn pflanzte. Er
trägt den Namen „Freiwilligenapfel“ zu Ehren und als Anerken-
nung des Engagements der Menschen, die sich in den Dienst von
Natur und Umwelt stellen.
Das Gehölz ist der erste Baum der Sorte „Freiwilliges Ökologi-
sches Jahr“ und wurde gestiftet vom Malenter BUND unter Vor-
sitz von Dietmar Bethge, der mit den BUND-Mitgliedern Hart-
mut Trzewik und Werner Kraft vor Ort war. Die Pflanzung des
Baumes besiegelte zugleich eine Kooperation des Fördervereins
Ökologische Freiwilligendienste (FÖF) unter Vorsitz von Dirk
Hennig mit der Baumschule Oleg Ceban aus Sörup, der diese Sor-
te veredelte. Der FÖF ist der Dachverband der bundesweiten
ökologischen Freiwilligendienste.
Alles begann vor fünf oder sechs Jahren, als FÖF-Ehrenvorsit-
zender Hinrich Goos aus Schwartbuck (Kreis Plön) und Mitglied
im BUND-Kreisvorstand Plön in einem Knick im Ostholsteini-
schen einen Apfelbaum unbekannter alter Sorte entdeckte. Goos
wandte sich an das Apfelmuseum des Pomologen Meinolf Ham-
merschmidt in Sörup und ließ klären, ob es sich um ein Unikat
handelte und ein Name für eine neue Veredelung vergeben wer-
den dürfte. Oleg Ceban, der 20 Jahre für Hammerschmidt arbei-
tete und alle alten Sorten vermehrt, schnitt daraufhin Reiser aus
dem Mutterbaum und veredelte sie auf einem Stamm der Sorte
„Jacob Lebl“. Die Prozedur dauerte rund drei Jahre.
Laut Hennig hat die FÖF-Bundesversammlung den Namen be-
schlossen, und da Schleswig-Holstein eines der Vorbildländer
sei, habe man den ersten Baum dort pflanzen wollen. „Ich wollte
jemand Prominentes haben, von dem ich weiß, dass er hinter
Natur und Umwelt steht“, begründete Hinrich Goos, weshalb
Bettina Hagedorn, die er im Neustädter Umwelthaus kennenge-
lernt habe, den Baum pflanzen sollte.
Insgesamt 100 Bäume seien im Werden und gingen an viele Orte
in Deutschland mit einem Bezug zum Freiwilligen-Engagement.
Es gebe nur wenige Streuobstwiesen, sagte Goos. Er wünsche
sich einen Schutzstatus seitens der Landesregierung auch für
viele Hofkoppeln. „Es ist für mich eine Herzensangelegenheit.
Ich habe schon Mitte der 90er Jahre, als ich noch Bürgermeiste-
rin in Kasseedorf war, dort eine Streuobstwiese angelegt“, be-
gründete die Schirmherrin Bettina Hagedorn ihre Zusage. Auch
auf Bundesebene setze sie sich dafür ein, dass für ökologische
Projekte Gelder flössen. Und es war wohl ein Zufall, dass die
Neuanpflanzung neben einem Apfelbaum der Sorte „Roter Bos-
koop“ steht, den Hagedorn vor zehn Jahren stiftete und der eine
Plakette mit ihrem Namen trägt.